Die neue Rechenreform der Autobahngebühr in Österreich

Etwas irreführende Werbung der ASFINAG

Eine ganz einfache Sache was den Inhalt dieser Werbeflächen betrifft, die entlang der Autobahnen in Österreich aufgestellt sind. Ein Semmerl kostet proTag öS 4,50 (33 Cent). Wenn man in 10 Tagen jeweils täglich eine Semmel ißt, dann sind das öS 45.- (3,27 €). Wenn man auf Österreichs Autobahnen fährt, dann kostet das pro Tag öS 2,70. (20 Cent) In 10 Tagen somit öS 27.- (1,96 €) sollte man meinen. Nächsten Monat ist dann eine längere Reise geplant. 17 Tage je öS 2,70 ergibt öS 45,90 (3,33 €). Da wird dem Autofahrer etwas vorgezeigt, was in die Irre führt. In Wirklichkeit hat das österreichische Bundesstrassenfinanzierungsgesetz andere Vorgaben, die dem Dargestellten doch nicht wirklich entsprechen. Der Autofahrer, der 10 Tage das mautpflichtige Strassennetz benutzt, bezahlt statt der öS 27.- dann öS 105.- und für die 17 Tage werden glatte öS 300.-  (21,80 €) zu Buche geschlagen. In den Kategorien einspurige Kraftfahrzeuge und Personenkraftwagen bis 3,5t höchstzulässiges Gesamtgewicht gibt es nur 10 Tages-, 2 Monats- und eine Jahresvignette. Die Gebühren dafür sind bekanntlich gewaltig angehoben worden. Auf Biegen und Brechen bemüht sich die Regierung unseres Nachbarlandes, den Staatshaushalt auszugleichen und blieb vermutlich nur aus optischen Gründen knapp unter einer Verdoppelung der Vorjahreskosten.

Screenshot der ÖAMTC HomepageScreenshot der ÖAMTC Homepage

Für die trügerische Werbung, die im gesamten österreichischen Bundesgebiet auf Riesentafeln anzutreffen ist, dürfte die ÖSAG, die Österreichische Autobahnen- und Schnellstrassen AG verantwortlich sein. In deren Aufgabenbereich liegt nämlich unter anderem die Einhebung der Maut und Abwicklung der Vignette. Mit dieser Werbung macht man sich keine Freunde, da eine logische Ableitung zu dem angeführten Trugschluss folgt. Abgesehen davon, dass im Bereich der Einspurigen, sprich Biker, doch immer mehr davon Abstand nehmen, Kurzausflüge in das Alpenland zu machen. Für Motorräder nunmehr 8,60 DM (17,16 €) zu verrechnen, wo im vergangenem Jahr für den gleichen Zeitraum von 10 Tagen dem Autofahrer 10.- DM (19,95 €) abverlangt wurden, wird der österreichischen Wirtschaftgesamt mehr Schaden als Mautgebühr bringen. Wer im Internet auf der Homepage des Österr. Automobilclubs sich Infos für bevorstehende Reisen holen möchte, der sollte mit den Angaben dort vorsichtig umgehen, da per 20.1.2001 unter der Eingabe des Begriffes: „Vignette“ ein Dokument ausgegeben wurde mit dem Titel „Fahrzeugkriterien und Kosten“ und dies die Preise vom Jahr 2000 auswies. Übrigens, bei den von uns beliebten 14 Tages Vignetten betrug die Verteuerung glatte 100 %.

Neues Sicherheitsmerkmal

Nachdem unterschiedlichste Fälschungen von Autobahnvignetten in den Verkehr gebracht wurden, hat man die Plakette ab dem Jahr 2002 mit einem Hologramm versehen. Achten Sie beim Kauf auf das Hologramm, wobei die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl in dessen Zentrum zu sehen sein muss und beim Kippeffekt der Österreichische Wappenadler sowie die grafische Autobahnsymbolik. Jede österreichische Autobahnvignette, egal für welchen Zeitraum und welche Fahrzeugart, ist nur mit dem Hologramm ein Original.

Autobahnvignetten 2001 & 2002li 10-Tagesvignette aus 2001 re die neuen Vignette aus 2002 mit dem Hologramm in der Mitte

Zum Sachverhalt unseres Beitrages erhielten wir von der Österreichischen Autobahnen und Schnellstrassen AG folgende E-Mail, die wir auszugsweise hier unseren Lesern zur Kenntnis bringen:

S.g. Redaktion,
wir haben den Bericht auf Ihrer Homepage zum Thema „Autobahn-Vignette“ in Österreich gelesen und möchten dazu wie folgt Stellung nehmen: Die abgebildete Vignette auf der Werbetafel ist eine Jahres-Vignette. Diese kostet 1.000,- ATS, umgerechnet ergibt das 2,70 ATS pro Tag. Die Werbebotschaft zielt rein auf die Jahres-Vignetten-Käufer, das sind (zu 90%) die österreichischen Autobahn-Benützer. Eine Umrechnung auf die 10-Tages-Vignette ist in diesem Maße natürlich nicht möglich, denn bei jedem Angebot (Schwimmbad, Seilbahn etc.) ist eine Jahres-Karte günstiger als die Einzelkarte mal 365 Tage.

Wir hoffen Ihnen mit diesem Hinweis gedient zu haben und verbleiben mit
freundlichen Grüssen
Angela Pletzer-Wörgötter
(ÖSAG PR-Referat)

In der Nachbarschaft gehören wir zu dem 10%igen Personenkreis, der die Werbebotschaft als Betrachter und Besucher Österreichs verständlicherweise in einer anderen Form auffasst.

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